Wirecard: Ungereimtheiten in der Bilanz - Ansprüche für den Anleger

Wirecard: Ungereimtheiten in der Bilanz - Ansprüche für den Anleger

Montag, 22. Juni 2020

Seit einiger Zeit häufen sich die Berichte über die Wirecard AG über schwerwiegende Probleme in der Bilanzierung der Geschäftstätigkeit.

Die britische Zeitung Financial Times beschäftigte sich eingehend und detailliert mit Wirecard, insbesondere mit im asiatischen Raum erzielten - oder laut Financial Times nicht erzielten, sondern nur in den Büchern generierten - Umsätzen.

Der Aktienkurs des Unternehmens, das September 2018 in den Dax aufgenommen wurde und der sich zunächst vielversprechend entwickelte, geriet in Turbulenzen.

In den letzten Tagen entwickelte sich die Angelegenheit dramatisch: Die mit dem Jahresabschluss befasste Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY (Ernst und Young) verweigerte ihre Unterschrift, unter anderem, weil für eine Summe von rund 1,9 Milliarden Euro keine ordnungsgemäßen Prüfnachweise erbracht werden konnten.

Daraufhin wurde am 18. Juni 2020 die Veröffentlichung des Jahresabschlusses erneut verschoben, der Aktienkurs des Unternehmens stürzte ab.

Der langjährige Vorstandschef Markus Braun räumte - wie schon zuvor der für das Asiengeschäft und damit die problematischen Buchungen zuständige Vorstand - seinen Posten.

Nach Auskunft von Wirecard könnten die finanzierenden Banken nunmehr kurzfristig Kredite in Milliardenhöhe für das Unternehmen fällig stellen. Eine Anschlussfinanzierung für diese Kredite wird aller Voraussicht nach - wenn überhaupt - nur zu erheblich erschwerten Konditionen gewährt werden. Gleichzeitig dürften die beteiligten Banken kein Interesse daran haben, das Unternehmen in weitere Zahlungsschwierigkeiten zu bringen, da sie bei der Insolvenz von Wirecard einen Großteil der Kredite abschreiben müssten.

Am 22. Juni 2020 gab Wirecard bekannt, dass die angeblich von einem Treuhänder auf den Philippinen verwalteten und bisher in den Bilanzen ausgewiesenen 1,9 Milliarden Euro "mit hoher Wahrscheinlichkeit" nicht existieren. Diese Summe entspricht etwa einem Viertel der Bilanz von Wirecard. Zuvor hatte schon die philippinische Zentralbank gemeldet, dass die von Wirecard verbuchte Summe sich nicht auf den Philippinen befinde.

Mittlerweile ist auch bekannt, dass sowohl die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) als auch die Staatsanwaltschaft München die Angelegenheit untersuchen.

Sind auch Sie als Anleger vom Wirecard-Skandal betroffen? Gerne prüfen wir als spezialisierte Fachanwaltskanzlei für Bank- und Kapitalmarktrecht Ihre Ansprüche im Rahmen einer kostenlosen und schriftlichen Ersteinschätzung. Bitte nehmen Sie bei Interesse per Mail, per Formular auf unserer Webseite oder telefonisch Kontakt mit uns auf.

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